FAQ
Hier beantworten wir die häufigsten Fragen rund um das Thema Erdwärme.
Erdwärme ist gut, aber muss ich zuerst mein ganzes Haus isolieren und umbauen?
Nein, man kann auch mit einer Wärmepumpe beginnen und dann später mit dem eingesparten Geld das Haus energetisch verbessern. Ganz wie man will. Und wenn es jetzt möglich werden sollte, seine Erdwärme aus einer gemeinsamen Versorgung zu beziehen, warum nicht gleich?
Kann ich meine alte Brennwert-Therme einfach gegen eine Wärmepumpe austauschen?
Ja. Es gibt Wärmepumpen, die auch Vorlauftemperaturen von 60°-70° C aus der Erdwärme erzeugen. Da die Wärmepumpe hier etwas mehr Arbeit verrichten muss, wird auch etwas mehr Strom benötigt. Der COP einer Wärmepumpe ist dann nicht mehr ganz so hoch, aber der Nutzen bleibt immer noch weit besser, als bei einer Brennwert-Therme.
Das gute ist, besser werden kann man dann immer noch. Wenn zB irgendwann neue, bessere Fenster eingebaut werden, dann sinkt einfach der Wärmebedarf und man verbraucht weniger Strom mit der selben Wärmepumpe.
Das gilt auch für die anderen Massnahmen bei der eneergetischen Ertüchtigung eines Hauses
Was bedeutet die Leistungszahl COP
Der Wert COP (Coefficient of performance ) beschreibt das Verhältnis zwischen der erzeugten Nutzwärme und der eingesetzten Antriebsenergie.
Die Leistungszahl ist ein Maß für die Energieeffizienz einer Wärmepumpe unter bestimmten Betriebsbedingungen. Je größer der COP, desto besser nutzt die Wärmepumpe den eingesetztn Strom aus.
Was ist die JAZ (Jahresarbeitszahl)
Für viele ist die Jahresarbeitszahl (JAZ) ein Wert, der den Nutzen einer Wärmepumpe besser beschreibt als der technische Wert COP. Der COP wird unter definierten Laborbedingungen gemessen und macht damit die Geräte unabhängig vom Ort untereinander vergleichbar.
Die JAZ berücksichtigt die unterschiedlichen Bedingungen im Verlauf eines Jahres und wird daher oftmals als die für die Energieeffizienz aussagekräftigere Kennzahl angesehen. Sie bildet den Mittelwert über diese Unterschiede.
Ist das Ganze überhaupt bezahlbar?
Ja, selbst wenn man nur die aktuellen Heizkosten solange fortschreibt, bis die Anfangsinvestitionen bezahlt sind, heizt man spätestens nach rd 15 Jahren zu dramatisch günstigeren Konditionen – und das bei ständig unvorhersehbar steigenden Kosten für die fossilen Brennstoffe.
Und was mache ich mit meiner fast neuen Brennwert-Therme?
Es sollte sich keiner unnötigen Stress machen. Jeder kann sich dann anschließen, wenn ihm danach ist. Und das ohne Nachteile.
Wir wissen oder fürchten, dass die Lebensdauer der Brennwert-Geräte nicht mehr allzu groß ist. Heute sind diese Thermen eher auf Verschleiß und Wiederbeschaffung ausgelegt.
Es gibt auch die Möglichkeit, bereits vor einer anstehenden thermischen Ertüchtigung eines Hauses für den Normalbetrieb eine ausreichend dimensionierte Wärmepumpe einzusetzen. Spitzenbedarfe bei geringen Aussentemperaturen werden dann mit der bereits vorhandenen Brennwerttherme abgedeckt. Das nennt man „bivalenter Betrieb“.
Muss ich mich jetzt für eine Wärmepumpe entscheiden oder kann ich mich auch später anschließen?
Im Moment planen wir ein Modellprojekt. Natürlich wäre es toll, wenn sich so viele Menschen wie möglich daran beteiligen. Aber es wäre nicht besonders schlau, neue Geräte zu entsorgen, nur weil es auf einmal einen besseren Ansatz gibt. Daher vermeidet man lieber diese andere Form der Energieverschwendung. Jeder kann sich selbst ausrechnen, wann für ihn oder sie der beste Zeitpunkt ist, umzusteigen und die dann geringeren Heizkosten mitzunehmen.
Ist denn genug Erdwärme für alle da?
Von der Oberfläche strahlt Erdwärme mit einem mittleren Wärmestrom von 0,065 Watt pro Quadratmeter in den Weltraum ab. Das ist zwar nicht viel, zeigt aber, dass auf der Erde immer Wärme von unten nachströmt. Der schon mit heutigen technischen Mitteln erschließbare Untergrund bringt eine Energiereserve, welche den gesamten Energiebedarf auf hunderte von Jahren nachhaltig sicherstellen kann. Die Beschränkung liegt nicht bei der vorhandenen Erdwärmemenge, sondern bei der Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Erschließungstechniken. Erdwärme ist auch in Deutschland eine regenerative Ressource. Die Nutzung ist weder von Tageszeit noch von Wetter oder Klima abhängig. Sie kann jederzeit nach Bedarf und nicht nur nach Angebot gebraucht werden.
Stimmt es, dass Erdwärmesonden vereisen können?
Ja, das ist möglich. Aber eine sorgfältige Planung und ein ausreichender Abstand zwischen den Sonden vermeidet dieses Problem. Zusätzlich kann in den Sommermonaten die Erwärme zur Kühlung genutzt werden Während dieser Zeit transportiert die Erdwärme-Sonde dann wieder Wärme zurück in den Boden. In dieser Regenerations-Phase wird dann bis zur für die kalte Jahreszeit der natürliche Wärmetransport in der Erde noch unterstützt. Diese Wärme wird bis einem gewissen Grad für den Winter aufbewahrt.
Brauche ich Wärmespeicher?
Erdwärme braucht nicht gespeichert zu werden. Die Erde ist der Speicher. Sie kann je nach Bedarf produziert werden.
Wenn man eine PV-Anlage auf dem Dach hat, dann kann es allerdings schon sinnvoll sein, mit dem Strom die Wärmepumpe zu betreiben. Die Wärme, die man dann tagsüber kostenfrei erzeugt, sollte in einem Wärmespeicher für die Nacht gepuffert werden.
Schont Erdwärme die Umwelt mehr als Heizöl oder Gas?
Ja, es handelt sich um eine CO2-freie Energiequelle, die keine schädlichen Abgase produziert. Darüber hinaus ist dies eine einheimische Quelle, welche umweltbelastende Transporte überflüssig macht. Die Wärme liegt quasi „vor dem Haus“.
Trägt Erdwärme zur Erwärmung der Erde bei?
Nein. Und mit jeder neuen Quelle von regenerativ erzeugtem Strom, sinkt die Klimabelastung. Also wird mit jeder geothermischen Installation, welche einen Verbrennungsprozess ersetzt, die Atmosphäre von künstlich erzeugten Abgasen entlastet. Dann bleibt noch die Aufgabe, die Produktion von Wärmepumpen, von PV-Anlagen und der anderen Gerätschaften, unter CO2-Gesichtspunkten zu optimieren.