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Fernwärmenetz der swb/wesernetz
Zitat von AndreT am Juni 30, 2023, 12:17 pm UhrHallo zusammen,
ich habe zum hiesigen Fernwärmenetz einige Fragen. Es wäre schön, wenn diese qualifiziert beantwortet würden. Danke !
- wie ist die Planung in Bremen zum Ausbau des Fernwärmenetzes kurz-/mittelfristig ? Welche Stadtteile/Strassenzüge/Areale finden sich in den heutigen Planungen ?
- Gibt es Planungen, Hausbesitzer zwangsweise an das Fernwärmenetz anzuschließen ? Dies hätte ja gravierende Auswirkungen auf jegliche alternative Planung in Richtung Erdwärme, Wäremepumpen, ...
- Kommt die Bremer Fernwärme auschließlich von der MVA (Müllverbrennungsanlage) ? Sind weitere Erzeugeranlagen geplant ?
- Bedeutet Ferrnwärme aus der MVA nicht zwangsläufig, dass swb/wesernetz abhängig von einer weiterhin großen Menge erzeugten Mülls durch Privathaushalte und Gewerbe sind ? Dies konterkariert doch sämtliche Anstrengungen in Richtung einer ökologischen, mülllosen Kreislaufwirtschaft. Oder planen swb/wesernetz in Richtung CO2- und schadstofffreie Heißwassererzeugung ?
Danke und Gruß
Andre
Hallo zusammen,
ich habe zum hiesigen Fernwärmenetz einige Fragen. Es wäre schön, wenn diese qualifiziert beantwortet würden. Danke !
- wie ist die Planung in Bremen zum Ausbau des Fernwärmenetzes kurz-/mittelfristig ? Welche Stadtteile/Strassenzüge/Areale finden sich in den heutigen Planungen ?
- Gibt es Planungen, Hausbesitzer zwangsweise an das Fernwärmenetz anzuschließen ? Dies hätte ja gravierende Auswirkungen auf jegliche alternative Planung in Richtung Erdwärme, Wäremepumpen, ...
- Kommt die Bremer Fernwärme auschließlich von der MVA (Müllverbrennungsanlage) ? Sind weitere Erzeugeranlagen geplant ?
- Bedeutet Ferrnwärme aus der MVA nicht zwangsläufig, dass swb/wesernetz abhängig von einer weiterhin großen Menge erzeugten Mülls durch Privathaushalte und Gewerbe sind ? Dies konterkariert doch sämtliche Anstrengungen in Richtung einer ökologischen, mülllosen Kreislaufwirtschaft. Oder planen swb/wesernetz in Richtung CO2- und schadstofffreie Heißwassererzeugung ?
Danke und Gruß
Andre
Zitat von Philipp Metz am Juni 30, 2023, 1:49 pm UhrHallo Andre,
eine qualifizierte Antwort zu geben ist nicht einfach, denn wir sind ja nicht die SWB.
Es gibt so viele Bremer, die sich sorgen
• um die Bezahlbarkeit der Wärmeversorgung,
• um die drohende Abhängigkeit von einem zuallererst seiner Rendite verpflichteten Unternehmen,
• um die Erreichung der notwendigen Klimaziele und
• um eine für alle zukunftssichere, fossilfreie Versorgung für alle Bürger dieser Stadt.
Für all diese Menschen wäre es wünschenswert, zu wissen, was hinter geschlossenen Türen geplant, beschlossen und vorbereitet wird.
All das, was wir darüber wissen, haben wir aus den verfügbaren Veröffentlichungen und vielleicht auch das eine oder andere aus einer schutzbedürftigen Quelle.Also kann ich hier nur zusammenfassen, was wir „offiziell“ wissen:
Ja, es gibt Pläne zum Ausbau des Fernwärmenetzes. Die Karte, die die aktuellen Möglichkeiten beschreibt, findet sich in unserem Blog
Konkret sollen die Gebiete, für die eine Anbindung an die Fernwärme droht, in der kommunalen Wärmeleitplanung beschrieben werden. Die neue Landesregierung erklärt in der Koalitionsvereinbarung, dass sie „bis spätestens 2025 einen kommunalen Wärmeplan für die Stadt Bermen vorlegen“ wird „und bei der Erstellung die entsprechenden Akteur*innen einbeziehen.“
Dass dabei auch „quartiersbezogene Konzepte für und die Errichtung von Nahwärme- und Anergienetzen“ gefördert werden sollen, ist gut und wir sind und bleiben gespannt, ob die Stadt ihren erwachsenen Bürgern auch zutraut, eigene Konzepte umzusetzenUnd ja, es kommt auch immer wieder die Frage des Zwangsanschlusses auf, falls ein Fernwärmenetz von der SWB gebaut wird. In Hannover ist die bereits geübte Praxis und wenn wir nicht unser Anergienetz als probate, kostengünstige Alternative im Bewusstsein der Stadt verankern, ist die durchaus auch für Bremen vorstellbar. Da sollten wir vorbereitet sein, uns gegen die Fernwärme-Zwangsverträge zu wehren. Denn es wird vom Vorstandsvorsitzenden der SWB, Dr Schneiker, gerne kolportiert, dass es in jedem Quartier nur eine Art der Wärmeversorgung geben darf – also, wenn Fernwärme, dann nichts anderes.
In Bremen kommt viel Wärme aus der Müllverbrennungsanlage – ich wundere mich nur, wo die Wärme bleibt, wenn auch im Sommer Müll anfällt.
Und wo kommt der zusätzliche Müll im Winter her? Der wird sicherlich nicht aus der dritten Welt zurückgeholt, wo er gerne kostengünstig entsorgt wird.
Natürlich kann man weiterhin Gas verbrennen, ob grün umgelabelt im Heizkraftwerk oder fast übergrün in Groß-BHKWs, dann gerne auch unter dem Titel „Nahwärmeversorgung“.
Da wird zwar auch nur warmes Wasser durch die Strassen gepumpt, aber auf einmal ist CO2-Erzeugung „klimaneutral“.Insofern verstehe ich den letzten Absatz deines Beitrags fast ein bisschen ironisch.
• Denn natürlich reicht der Müll in Bremen nicht aus, um die Stadt mit Wärme zu versorgen.
• Und natürlich ist es ärgerlich, wenn die Bremer den Müll mühevoll trennen, nur um dann den energiereichen Plastikmüll nicht ins Recycling zu geben, sondern in die Müllverbrennungsanlage.
• Natürlich hat dies nichts mit Kreislaufwirtschaft zu tun und schon gar nichts mit Müllvermeidung.Also hoffen wir Ungläubigen auf das große SWB-Wunder, die das CO2 klimafreundlich weg-atmen und dabei nicht nur heiße Luft, sondern auch Wohlstand für die Anteileigner der Konzernmutter EWE produzieren. Kein Wunder wäre es, wenn sich allsbald eine weitere Lösung auftut und auf einmal die SWB das Geschäftsfeld Anergie-Netze für sich entdeckt. Das wird zwar für Mensch und Natur teuer, aber - pecunia non olet!
Doch wer hat je gesagt, dass CO2-freie und bezahlbare Wärmeversorgung und ein reeller Klimawandel nur von uneigennützigen „Versorgern“ erreicht werden kann?
Wir sollten wachsam sein, kooperativ mit Politik und Verwaltung bleiben und entschieden in unseren AnforderungenIn diesem Sinn - vielen Dank für deinen Beitrag und ich hoffe, zumindest einige Punkte befriedigend beantwortet zu haben.
Philipp
Hallo Andre,
eine qualifizierte Antwort zu geben ist nicht einfach, denn wir sind ja nicht die SWB.
Es gibt so viele Bremer, die sich sorgen
• um die Bezahlbarkeit der Wärmeversorgung,
• um die drohende Abhängigkeit von einem zuallererst seiner Rendite verpflichteten Unternehmen,
• um die Erreichung der notwendigen Klimaziele und
• um eine für alle zukunftssichere, fossilfreie Versorgung für alle Bürger dieser Stadt.
Für all diese Menschen wäre es wünschenswert, zu wissen, was hinter geschlossenen Türen geplant, beschlossen und vorbereitet wird.
All das, was wir darüber wissen, haben wir aus den verfügbaren Veröffentlichungen und vielleicht auch das eine oder andere aus einer schutzbedürftigen Quelle.
Also kann ich hier nur zusammenfassen, was wir „offiziell“ wissen:
Ja, es gibt Pläne zum Ausbau des Fernwärmenetzes. Die Karte, die die aktuellen Möglichkeiten beschreibt, findet sich in unserem Blog
Konkret sollen die Gebiete, für die eine Anbindung an die Fernwärme droht, in der kommunalen Wärmeleitplanung beschrieben werden. Die neue Landesregierung erklärt in der Koalitionsvereinbarung, dass sie „bis spätestens 2025 einen kommunalen Wärmeplan für die Stadt Bermen vorlegen“ wird „und bei der Erstellung die entsprechenden Akteur*innen einbeziehen.“
Dass dabei auch „quartiersbezogene Konzepte für und die Errichtung von Nahwärme- und Anergienetzen“ gefördert werden sollen, ist gut und wir sind und bleiben gespannt, ob die Stadt ihren erwachsenen Bürgern auch zutraut, eigene Konzepte umzusetzen
Und ja, es kommt auch immer wieder die Frage des Zwangsanschlusses auf, falls ein Fernwärmenetz von der SWB gebaut wird. In Hannover ist die bereits geübte Praxis und wenn wir nicht unser Anergienetz als probate, kostengünstige Alternative im Bewusstsein der Stadt verankern, ist die durchaus auch für Bremen vorstellbar. Da sollten wir vorbereitet sein, uns gegen die Fernwärme-Zwangsverträge zu wehren. Denn es wird vom Vorstandsvorsitzenden der SWB, Dr Schneiker, gerne kolportiert, dass es in jedem Quartier nur eine Art der Wärmeversorgung geben darf – also, wenn Fernwärme, dann nichts anderes.
In Bremen kommt viel Wärme aus der Müllverbrennungsanlage – ich wundere mich nur, wo die Wärme bleibt, wenn auch im Sommer Müll anfällt.
Und wo kommt der zusätzliche Müll im Winter her? Der wird sicherlich nicht aus der dritten Welt zurückgeholt, wo er gerne kostengünstig entsorgt wird.
Natürlich kann man weiterhin Gas verbrennen, ob grün umgelabelt im Heizkraftwerk oder fast übergrün in Groß-BHKWs, dann gerne auch unter dem Titel „Nahwärmeversorgung“.
Da wird zwar auch nur warmes Wasser durch die Strassen gepumpt, aber auf einmal ist CO2-Erzeugung „klimaneutral“.
Insofern verstehe ich den letzten Absatz deines Beitrags fast ein bisschen ironisch.
• Denn natürlich reicht der Müll in Bremen nicht aus, um die Stadt mit Wärme zu versorgen.
• Und natürlich ist es ärgerlich, wenn die Bremer den Müll mühevoll trennen, nur um dann den energiereichen Plastikmüll nicht ins Recycling zu geben, sondern in die Müllverbrennungsanlage.
• Natürlich hat dies nichts mit Kreislaufwirtschaft zu tun und schon gar nichts mit Müllvermeidung.
Also hoffen wir Ungläubigen auf das große SWB-Wunder, die das CO2 klimafreundlich weg-atmen und dabei nicht nur heiße Luft, sondern auch Wohlstand für die Anteileigner der Konzernmutter EWE produzieren. Kein Wunder wäre es, wenn sich allsbald eine weitere Lösung auftut und auf einmal die SWB das Geschäftsfeld Anergie-Netze für sich entdeckt. Das wird zwar für Mensch und Natur teuer, aber - pecunia non olet!
Doch wer hat je gesagt, dass CO2-freie und bezahlbare Wärmeversorgung und ein reeller Klimawandel nur von uneigennützigen „Versorgern“ erreicht werden kann?
Wir sollten wachsam sein, kooperativ mit Politik und Verwaltung bleiben und entschieden in unseren Anforderungen
In diesem Sinn - vielen Dank für deinen Beitrag und ich hoffe, zumindest einige Punkte befriedigend beantwortet zu haben.
Philipp
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