Nein. Über 90 % des genutzten Grundwassers wird aus oberflächennahen Lockergesteinen gefördert. Wärmeentzug aus diesem Grundwasser ist grundsätzlich möglich, dabei handelt es sich aber nicht um eigentliche Erdwärme, sondern klimatisch bedingte Umgebungswärme, also „Wärme von oben“.
Bei jeglicher Bohrung durch genutzte Grundwasserhorizonte gilt es eine vertikale Zirkulation von Wässern aus anderen Grundwasserhorizonten zu vermeiden. Tondichtungen und Zementation der Verrohrungen sind erprobte Methoden in der Bohrtechnik. Die Leitungen, durch die die Sole durch die Erde zur Wärmepumpe zirkuliert, werden ebenfalls dicht mit Bentonit vergossen. Dadurch sind sie dicht von der Umgebung abgeschlossen und können gleichzeitig besser die Umgebungswärme aufnehmen.
Grundwasservorkommen sollten nicht angetastet werden. Daher verbietet es sich, die in der Vergangenheit oft genutze Variante, eine Wärmepumpe direkt mit Grundwasser zu betreiben. Dabei wurde das Wasser nach Gebrauch wieder in einem Schluckbrunnen wieder dem Grundwasser zugeführt. Um die wertvolle Ressource Grundwasser nicht noch mehr zu belasten und die Gefahr einer Kontamination auszuschließen, sollte diese Methode nicht mehr angewandt werden.